Intention

hundertmillimeter.de heißt dieser Fotoblog und hundert Millimeter ist die Brennweite des Zeiss Objektives „Makro-Planar T*f.2/100 mm“.

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Zeiss Objektiv Makro-Planar T*f.2/100 mm mit NEX/NIK Adapter für die Sony Alpha 7rII

Das aufwendige Ganzmetall-Objektiv mit Präzisionsmechanik stammt ursprünglich aus dem Top-Segment der Filmkameraobjektive und ist das erste Fotoobjektiv mit ARRI/ZEISS Master Prime® Optik für Hollywoods Filmindustrie. Es nimmt mit seiner außergewöhnlichen Abbildungsleistung und der für ein Teleobjektiv hohen Lichtstärke von f 2 eine Sonderstellung ein. Sein Auflösungsvermögen übertrifft das hochwertigste analoge Filmmaterial um Längen und stößt auch an Vollformatsensoren nicht an seine Grenzen. (derzeit übertrifft nur das „ZEISS Otus 1.4/85“ die Abbildungsleistung des Planars)
Aber, weder Objektiv noch Vollformatsensor der Sony Alpha 7rII verzeihen einem Fehler bei der Aufnahme. Wo bei einem Objektiv mittlerer Brennweite und Abblenden noch ein „normaler“ Schärfebereich vorhanden ist,  schrumpft dieser beim Zeiss Planar auf wenige Millimeter zusammen, bei Offenblende und Abbildungsmaßstab 1:2 gar auf Milimeterbruchteile. Der Tele-Makro-Lichtriese ermöglicht außergewöhnlich selektives Fokussieren, aber ohne Autofokus und Bildstabilisator. Im Makrobereich erfodert dies Fingerspitzengefühl und ist eher ein Fall für Puristen, also genau das richtige für mich.
Mechanisch ist das Objektiv sowieso über jeden Zweifel erhaben. Die hochwertige Fokussiermechanik mit besonders großem Drehwinkel erlaubt leichtgängiges und exaktes Scharfstellen ohne Spiel und exakt auf den Punkt. Für die überragende optische Leistung über den gesamten Scharfstellbereich sorgt die Konstruktion mit so genannten komplexen Floating Elements. Dabei ist die Verstellung des Linsenabstands an die Entfernungseinstellung gekoppelt,  so dass sich immer eine exakte Scharfstellung und damit eine hohe Abbildungsleistung ergibt.

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planar_01Das Zeiss „Ur“-Planar von 1899 bestand aus sechs Linsen. Die vorderen drei (oben) waren waren durch zwei zu beiden Seiten der Blende (Mitte) angeordnete verkittete Linsenpaare voneinander getrennt. In seiner Frühform hatte das Planar eine maximale Lichtstärke von 1:3,5. Am 3. April 1890 erhielt die Firma Carl Zeiss das Patent mit der Nummer 56109 auf den ersten Anastigmaten nach den Berechnungen von Dr. Rudolph. Seine berühmtesten Objektivkonstruktionen  waren das  Planar (1896) und das Tessar (1902).

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Bei einer Grenzauflösung (+2 Blenden) von 2309 LP (von max 2400 LP an der Nikon D800 mit 36 MP Chip – Test ColorFoto2/2013 mit Maximalpunktzahl) bewegen wir uns an der Grenze des technisch machbaren.

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Linkes Bild: Originalaufnahme, rechtes Bild: Ausschnitt aus linkem Bild mit Portrait des Fotografen im Froschauge.
Aufnahme auf dem Boden liegend mit Stativ. Durch die kühle Witterung befand sich das Froschpärchen in einer Art Winterstarre. Das erleichterte das Scharfstellen aus kürzester Entfernung sehr.

Microsoft Word - _MakroPl_2_100_ZF.docx

planar_bg_01Technische Daten

Brennweite: 100 mm
Blendenbereich: f/2 – f/22 (halbe Stufen)
Fokussierbereich: 0,44 m – unendlich
Abbildungsmaßstab an Nahgrenze: 1 : 2
Arbeitsabstand  0,25 m – unendlich
Bildfeld 25° / 21° / 14°
Bildkreisdurchmesser 43 mm
Anlagemaß ZF.2(Nikon): 46,50 mm, ZE(Canon): 44,00 mm
Objektfeld bei kleinster Naheinstellung: 48 x 72 mm
Anzahl Linsen/Gruppen: 9/8
Filterdurchmesser: M 67 x 0.75
Gewicht: 680 g
Durchmesser: 76 mm
Maße (mit Deckel): L= 113 mm